Am Mittwoch, dem 12. Juni 2025, beteiligte sich das Emanuel-Felke-Gymnasium in Bad Sobernheim am bundesweiten Anne-Frank-Gedenktag. Anlass war der 96. Geburtstag Anne Franks, der in diesem Jahr gefeiert worden wäre. Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe nahmen gemeinsam mit Oberstufenschülerinnen und der Gruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SoR-SmC) an einem umfassenden Projekttag teil, der in diesem Jahr dem bundesweiten Motto „Engagieren und Erinnern Digital“ gewidmet war.
Im Mittelpunkt des Tages stand die Auseinandersetzung mit dem Leben Anne Franks, den Schrecken des Holocaust`und der Frage, welche Bedeutung Erinnerungskultur heute noch hat. Nach einer thematischen Einführung im Plenum in der Schule, bei dem auch Ausschnitte aus dem Film „Das Tagebuch der Anne Frank“ gezeigt und gemeinsam reflektiert wurden, fanden sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen zusammen und begannen danach mit einem Rundgang durch Bad Sobernheim, bei dem sie die Möglichkeit hatten, sich aktiv mit der jüdischen Erinnerungskultur in Bad Sobernheim auseinanderzusetzen. Sie besuchten Orte jüdischen Lebens und Erinnerns: die ehemalige Synagoge - heute Kulturhaus und Stadt-bibliothek, die Stolpersteine in der Wilhelmstraße, die Privathäuser der Familie Marum und deren ehemalige Strumpffabrik.
Im Kulturhaus „Synagoge“ berührte der Film „Together in Time“ die Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise, da er die Geschichte der Synagoge und der letzten jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt dokumentierte. An den Anwesen der jüdischen Unternehmerfamilie Marum sowie den Stolpersteinen in der Wilhelmstraße und in der Kirchstraße, die an Angehörige der Familien Ostermann, Landau und Marum erinnern, wurden deren Lebensgeschichten erläutert und der Stellenwert der Erinnerungskultur thematisiert.
Nach dem Rundgang mit der Spurensuche in der Stadt besuchten die Gruppen die Anne-Frank-Ausstellung im Foyer der Schule, wo die Plakate des Anne-Frank-Zentrums Berlin ausgestellt und der Schulgemeinschaft präsentiert wurden. In einer erneuten Gesprächsrunde im Plenum teilten die Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke und Gedanken, indem sie diese auf den Postkarten des Anne-Frank-Zentrums Berlin notierten und im Plenum austauschten. Daraus ergab sich eine bewegende Reflektionsrunde zur Bedeutung von Freiheit und Erinnern für uns Schülerinnen und Schüler.
Am frühen Nachmittag fand im Rahmen des Anne-Frank-Gedenktags der letzte Programmpunkt statt: das Projekt „Meet a Jew“. Dazu kehrten die Schülerinnen und Schüler in ihre jeweiligen Klassenräume zurück, um mit einem jüdischen Gast ins Gespräch zu kommen. Ziel des Projekts ist es, Vorurteile abzubauen, authentische Einblicke in das jüdische Leben heute in Deutschland zu gewinnen und einen Austausch zu aktuellen Problemen zu ermöglichen. Zu Gast waren ein jüdischer Student und eine jüdische Mitarbeiterin der Bundeswehr, die beide offen und ehrlich Fragen zu allen Lebensbereichen beantworteten. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich beeindruckt von deren Offenheit und berichteten, dass sie die Gespräche als sehr bereichernd empfanden. Besonders geschätzt wurde die Möglichkeit, im direkten Gegenüber Fragen zu stellen, denn fast alle hatten zuvor noch nie einen persönlichen Kontakt zu einem jüdischen Mitglied unserer Gesellschaft. „Ich fand es spannend zu hören, wie David seinen Alltag lebt und wie jüdische Traditionen in seinem Leben eine Rolle spielen“, äußerte sich eine Schülerin. Viele betonten, wie wichtig solche Begegnungen seien, um andere Perspektiven kennenzulernen und gegenseitiges Verständnis zu fördern.
Das Projekt „Meet a Jew“ wurde von der Schülerschaft durchweg positiv aufgenommen und mit Nachdruck weiterempfohlen!
Für die Schulgemeinschaft
James Schön und Alina Shabanaj
Mit dem Beitrag „Wohnen auf dem Land ist Leben. - Zukunft gestalten mit Hilfe der Vergangenheit?“ hat die Arbeitsgemeinschaft einen Landespreis des Landes Rheinland-Pfalz (500 Euro) gewonnen.
Preisträger*innen sind: Nathanael Blaum, Laura Gödel, Jonathan Lipps, Maya Kißling, Noah Scherer, Ben Schmidt und Lina Zimmermann. Als Tutor*innen haben Herr Kiefer und Frau Pfeifer-Blaum die Gruppe angeleitet. Von dem Preisgeld wurden den Zeitzeugen die Begleitbände gedruckt, zudem sollen noch technische Hilfsmittel für die künftige Spurensuche angeschafft werden.
Höhepunkt war für die Schüler*innen die Preisverleihung im Mainzer Landtag am 26.09.2023.

Foto: Jürgen Lotz
Bericht von Jonathan Lipps
"Für mich ist die AG Spurensuche und damit verbunden die Teilnahme am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ein tolles Projekt: Ich habe bereits zweimal teilgenommen und dabei Methoden des geschichtlichen Arbeitens erlernt, die über den normalen Geschichtsunterricht hinaus gehen und diese auch angewendet.
Ich habe im Team ein spannendes Stück lokaler Geschichte erforscht und am Ende wurden wir alle mit einem Landespreis für unsere Arbeit belohnt. Auch hat mir gut gefallen, dass bei solchen Projekten nicht immer ein Text in Form eines Plakats oder eines Buchs herauskommen muss, sondern man frei entscheiden kann, welche Darstellungsform man wählt. So ist bei dem Geschichtswettbewerb 2023/24 eine multimediale Ausstellung, bestehen aus mehreren Plakaten, einem Hörspiel und ein Videoclip entstanden.
Bemerkenswert war, wie unsere Teilnahme am Geschichtswettbewerb von der Schule durch die Bereitstellung von Equipment, Hilfe und Organisation durch Tutoren, vereinzelt die Freistellung vom Fachunterricht zum Arbeiten am Projekt gefördert wurde. Zudem wurden wir sogar finanziell vom Förderverein Maltesia unterstützt.
Ich persönlich bin der Meinung, dass sich die Arbeit für den Geschichtswettbewerb für mich immer gelohnt hat, besonders dieses Jahr wegen des Landespreises und des Ausflugs zur Preisverleihung in den Mainzer Landtag, den wir dafür gewonnen haben".

Foto: Jürgen Lotz

Mit dem Beitrag: "Sport macht Gesellschaft. Die Kleinstadt – ein Mekka für Vereine? Problemorientierte Untersuchung der regionalen Vereinsgeschichte" hat die Arbeitsgemeinschaft den Gruppenpreis des Landes Rheinland-Pfalz (1000 Euro) sowie einen Förderpreis (200 Euro) gewonnen.
Preisträger*innen sind Benedikt und Maria Eßling, Laura Gödel, Floriane Heck, Jonathan Lipps, Maya Kißling, Sinem Saka , Jakob Schwed und Emma Wenz. Als Tutor*innen haben Herr Kiefer und Frau Pfeifer-Blaum die Gruppe angeleitet. Von dem Preisgeld werden technische Geräte für die künftige Spurensuche angeschafft. Höhepunkt war für die Schüler*innen die Preisverleihung im Mainzer Landtag.

Foto: Jürgen Lotz
Dort, wo sonst die Abgeordneten sitzen, saßen nun wir und holten uns in Begleitung von zwei Fotografen und dem Fernsehteam der SWR-Landesschau schließlich den Landespreis für den besten Gruppenbeitrag bei Frau Ministerin Hubig ab. Wir bedanken uns bei allen ZeitzeugInnen und Mitwirkenden und vor allem bei unseren beiden TutorInnen, die diesen Beitrag überhaupt erst möglich gemacht haben.
Jakob Schwed

Foto: Jürgen Lotz